TAN-Verfahren im Vergleich – smsTAN, photoTAN, chipTAN & Co.
Das TAN-Verfahren sorgt für einen sicheren, reibungslosen Ablauf des Online-Bankings. Wer Geld überweisen möchte, muss jede Transaktion mit einer für den Vorgang individuell erstellten TAN (Transaktionsnummer) verifizieren. Danach wird der Auftrag freigegeben und die Überweisung durchgeführt.
Die Zeiten, in denen die Codes noch auf Papier gedruckt wurden, sind allerdings vorbei. Bei den neuen Verfahren erzeugt der Kunde seine TAN selbst.
Wir haben uns umgeschaut, und erklären dir, welche TAN-Verfahren es gibt, für wen sie sich eignen und wie es um die Sicherheit bestellt ist.
TAN-Verfahren: Das Wichtigste in Kürze
- Eine TAN ist ein Code, der zur Freigabe eines Auftrages im Online-Banking benötigt wird. Für jede Transaktion ist ein neuer TAN erforderlich.
- Seit dem 14. September 2019 gelten nach Vorgaben der EU die alten, papierbasierten iTAN nicht mehr. Die Banken stellten zudem 2021 das HBCI-Verfahren ab, bieten aber dafür Alternativen wie photoTAN oder mobileTAN an.
- Es stehen unterschiedliche Verfahren zur Erzeugung einer TAN zur Verfügung. Dazu zählen mobileTAN, chipTAN, pushTAN, photoTAN und einige weitere.
- Wer im Nachhinein zu einem anderen TAN-Verfahren wechseln möchte, kann das tun, sofern die Bank weitere TAN-Verfahren anbietet. Allerdings ist dafür eine Antragstellung erforderlich.
- Die meisten Banken bieten ihren Kunden zwei verschiedenen TAN-Verfahren an. Die meisten sind gratis, bei manchen ist das smsTAN-Verfahren und die Bereitstellung von TAN-Generatoren mit Kosten verbunden.
- Ohne den richtigen TAN ist keine Überweisung möglich, deshalb gilt das Verfahren als sicher. Um die maximale Sicherheit beim Online-Banking zu erreichen, können Kunden selbst eine Menge tun.
- Viele Banken verzichten bei Kleinstüberweisungen auf die TAN. In der Regel ist bis zu einem Betrag von 30 Euro keine TAN erforderlich. Das macht das Banking zeitsparender.
Inhaltsverzeichnis: TAN-Verfahren
TAN-Verfahren Vergleich: Die aktuellen TAN-Verfahren im Überblick (Stand 03/2023)
TAN-Verfahren ist nicht gleich TAN-Verfahren. Einige Methoden sind teurer als andere. Weiterhin kommt es bei der Bewertung auf die Flexibilität und die Sicherheit an.
Wir haben daher die aktuell gängigen Verfahren zusammengestellt, miteinander verglichen und auf Vor- und Nachteile geprüft:
mTAN (mobile TAN) / smsTAN
mTAN oder smsTAN ist das populärste TAN-Verfahren in Deutschland. Das System hat sich bewährt und gilt als sehr sicher, wenn Onlinebanking und smsTAN auf unterschiedlichen Geräten stattfinden.
mTAN (mobile TAN) / smsTAN | |
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Voraussetzungen | Für smsTAN oder mTAN ist ein Handy, beziehungsweise ein Smartphone erforderlich. Die Mobilnummer, mit der das TAN-Verfahren genutzt wird, muss vorab bei der Bank registriert werden. Auf diese Nummer schickt die Bank per SMS einen speziellen Aktivierungscode, mit dem die Teilnahme am smsTAN-Verfahren im Portal freigeschaltet wird. So wird gewährleistet, dass Unbefugte sich keinen Zugriff verschaffen können. |
Funktionsweise | Die Daten werden wie gewohnt in die Maske im Online-Banking Bereich eingegeben. Ist alles korrekt, kann mit einem Button die TAN angefordert werden, die einige Sekunden später auf das Handy geschickt wird. Nach TAN-Eingabe wird der Auftrag freigegeben. |
Kosten | Meistens entstehen keine Kosten, es ist auch kein weiteres Gerät notwendig. Einige Banken berechnen allerdings Gebühren pro smsTAN. Daher sollte vor der Eröffnung eines neuen Girokontos unbedingt geprüft werden, ob das smsTAN-Verfahren kostenpflichtig ist oder nicht. Das Girokonto kündigen ist aber auch möglich. Wer noch nach einem neuen Konto sucht, kann ein Girokonto mit Prämie eröffnen und davon profitieren. |
Vorteile | Für Handybesitzer ist das smsTAN-Verfahren eine praktische und zeitsparende Möglichkeit für sicheres Onlinebanking. |
Nachteile | Probleme gibt es, wenn das Handy verloren geht. Wer Banking per App nutzt, sollte ein zweites Handy anschaffen. Außerdem berechnen manche Banken Kosten pro versendete smsTAN. |
Sicherheit | Die Sicherheit ist gewährleistet, solange Onlinebanking und TAN nicht auf demselben Smartphone laufen. Vor dem Absenden eines Auftrages müssen Daten und Betrag auf der Vorlage überprüft werden. Außerdem empfiehlt es sich regelmäßig die bei der Bank hinterlegte Telefonnummer auf ihre Aktualität zu überprüfen. Das ist wichtig, damit bei Verlust des Handys das Konto sofort gesperrt werden kann und Unbefugte keinen Schaden anrichten können. |
chipTAN / Smart-TAN
Beim chipTAN-Verfahren wird kein Smartphone benötigt. Allerdings bedarf es der Anschaffung von einem TAN-Generator, um Überweisungen zu tätigen.
chipTAN / Smart-TAN | |
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Voraussetzungen | Es werden die Bankkarte und ein chipTAN-Generator benötigt, welchen die meisten Banken jedoch ausliefern. Die Registrierung für dieses Verfahren erfolgt online. Danach verschickt die Bank eine PIN, die zur Aktivierung der Bankkarte benötigt wird. |
Funktionsweise | Die Überweisungsdaten werden wie gehabt eingegeben. Danach erscheint ein Strichcode. Die Bankkarte wird in den Generator gesteckt, um diesen Strichcode auszulesen. Nun werden noch einmal alle Auftragsdaten angezeigt und bestätigt. Der Generator produziert eine TAN, die in die Maske eingegeben wird, um den Auftrag freizugeben. |
Kosten | Viele Banken verlangen inzwischen für die Bereitstellung der TAN-Generatoren eine Gebühr. Sie kosten je nach Bankinstitut ab 10 Euro aufwärts. |
Vorteile | Bei diesem Verfahren können sich Unbefugte nur schwer Zugriff verschaffen, da ein separates Gerät notwendig ist. Es ist ideal für alle, die am Desktop ihre Bankgeschäfte erledigen. |
Nachteile | Das chipTAN Verfahren ist von unterwegs nicht nutzbar. Daher eignet es sich nicht für Kontoinhaber, die gerne mobile Banking betreiben. Zudem entstehen Kosten für den Generator. |
Sicherheit | Alle beteiligten Komponenten sind voneinander getrennt, was einen externen Zugriff nahezu unmöglich macht. Das Verfahren ist daher als sehr sicher einzustufen. |
photoTAN
Beim photoTAN-Verfahren werden Grafiken am Bildschirm erzeugt, die dann mit einer App oder einem Generator eingelesen werden, um die TAN zu erzeugen.
photoTAN | |
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Voraussetzungen | Bereits ein paar Tage nach der Registrierung erhält der Bankkunde einen Brief von der Bank mit der Aktivierungsgrafik zugesendet. Die Aktivierungsgrafik ist nur für einen bestimmten Zeitraum gültig, weshalb das Lesegerät bereits vorhanden oder die App heruntergeladen sein muss. Ist die Grafik eingelesen, erfolgt die Freischaltung. |
Funktionsweise | Nach Eingabe der Daten in die Maske erscheint auf dem Bildschirm eine Grafik, die mit dem Lesegerät oder der App für die photoTAN eingescannt wird. Das Gerät oder die App wandeln den Code in eine TAN um, die dann in die Maske eingegeben wird, um den Auftrag freizugeben. |
Kosten | Die Banken halten die App kostenlos zum Download bereit. Wer ein Lesegerät möchte, zahlt dafür etwa 15 Euro. |
Vorteile | Die photoTAN ist für Smartphone-Besitzer, die gerne mit Apps arbeiten, eine praktische Lösung. Vor allem, wer viel unterwegs ist, kann das Verfahren kombiniert mit Handy und Laptop anwenden. |
Nachteile | Wenn das Lesegerät für Überweisungen genutzt wird, dann ist das Verfahren ausschließlich auf die häusliche Anwendung beschränkt. Außerdem entstehen Kosten für das Gerät. |
Sicherheit | Die Daten, die für die Erzeugung der TAN notwendig sind, werden auf einem anderen Gerät erzeugt, was das Verfahren sehr sicher macht. Wird die App genutzt, sorgt die permanente Aktualisierung für einen Plus an Komfort. Unter dem Strich ist die Gefahr eines Missbrauchs sehr gering. |
pushTAN / appTAN
Das nach der smsTAN am häufigsten genutzte Verfahren in Deutschland ist die pushTAN. Je nach Bank hat dieses Verfahren unterschiedliche Namen:
- S-pushTAN (Sparkasse)
- BestSign (Postbank)
- TAN2Go (DKB)
- SpardaSecure (Sparda Bank)
- VR SecureGo plus App (Volksbank)
pushTAN / appTAN | |
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Voraussetzungen | Um an dem Verfahren teilzunehmen, ist ein Smartphone und der Download der pushTAN-App sind notwendig. Nach Anmeldung bei der Bank erhalten Kunden den Zugangscode für die App. |
Funktionsweise | Die Maske wird im Onlinebanking wie gewohnt ausgefüllt. Danach erfolgt ein Wechsel auf die App. Dort wird die Überweisung zur Kontrolle noch einmal angezeigt und die TAN generiert, die dann im Onlinebanking eingegeben wird. |
Kosten | Die pushTAN App ist kostenlos. |
Vorteile | Zwei Geräte sind nicht notwendig. |
Nachteile | Keine, allerdings kann die Sicherheit erhöht werden, wenn zwei Smartphones getrennt für Banking und pushTAN-App eingesetzt werden. |
Sicherheit | Das Verfahren gilt als sehr sicher, wenn der Download der App bei Google Play oder im Apple Store erfolgt. Probleme können allenfalls entstehen, wenn alles mit einem Handy erledigt wird und dieses abhanden kommt. |
BestSign
BestSign ist das pushTAN-Verfahren der Postbank.
BestSign | |
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Voraussetzungen | Die App muss im Google Play oder Apple Store auf das Smartphone heruntergeladen werden. |
Funktionsweise | Für die App gibt es einen Zugangscode von der Postbank. Damit wird das Verfahren freigeschaltet. Nach Eingabe der Überweisungsdaten erfolgt ein Wechsel zur App und die Überprüfung auf Richtigkeit. Danach wird die TAN von der App generiert, mit der die Überweisung gesendet wird. |
Kosten | Die App der Postbank ist kostenlos. |
Vorteile | Die Stiftung Warentest stuft das Verfahren als sehr sicher ein. Es werden keine weitere Geräte benötigt. |
Nachteile | Es gibt keine Nachteile, allerdings wird die Sicherheit durch ein zweites Smartphone erhöht. |
Sicherheit | Auch wenn es relativ unwahrscheinlich ist, gelang es einem Expertenteam dennoch, das System mit einer Schadsoftware zu knacken. |
QR-TAN / QR-TAN+
Bei einem QR-Code handelt es sich um einen Bezahlcode, der dem auf Verpackungen oder Rechnungen ähnlich ist. Beim Mobile Banking enthält diese Code alle relevanten Informationen für eine Überweisung.
QR-TAN / QR-Tan+ | |
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Voraussetzungen | Es muss eine spezielle App der Bank mit einer integrierten Scanfunktion downgeloadet werden. Ansonsten funktioniert das Verfahren wie die photoTAN. |
Funktionsweise | Nach Registrierung und Freischaltung für das Verfahren liest die Kamera des Smartphones einen QR-Code aus, der nach Überprüfung der Daten eine TAN erzeugt. |
Kosten | Die Bank stellt die App kostenfrei zur Verfügung. |
Vorteile | Die Stiftung Warentest stuft das Verfahren als sehr sicher ein. Es werden keine weitere Geräte benötigt |
Nachteile | Keine, die Sicherheit wird durch ein zweites Smartphone allerdings erhöht. |
Sicherheit | Auch wenn es unwahrscheinlich ist, gelang es einem Expertenteam, das System mit einer Schadsoftware zu knacken. |
TAN-Generator
Es gibt verschiedene Arten von einem TAN-Generator. Allen gemeinsam ist, dass es sich um ein externes Gerät handelt, das bei den Banken oder im Fachhandel bezogen wird.
TAN-Generator | |
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Voraussetzungen | Es ist die Anschaffung eines Gerätes und die Anmeldung am Verfahren nötig. Außerdem wird die Bankkarte verwendet. |
Funktionsweise | Ein TAN-Generator wird entweder individuell mit einer Kundenkarte verbunden oder kann mit verschiedenen Karten genutzt werden, was in einer Familie mit diversen Konten praktischer ist. Sobald die Karte ausgelesen ist, wird die einmalig verwendbare TAN generiert und in die Maske des Online-Bankings eingegeben. |
Kosten | Die Kosten starten bei 15 Euro und sind in der Regel vom Bankkunden zu tragen. |
Vorteile | Es wird ein externes Gerät verwendet, was die Sicherheit erhöht, da die TAN-Erzeugung unabhängig von PC oder Smartphone erfolgt. |
Nachteile | Die Mobilität ist mit diesen Geräten häufig eingeschränkt, zudem entstehen Anschaffungskosten. |
Sicherheit | Als sicherste Variante zählt der sogenannte chipTAN-Generator, den wir oben schon ausführlich beschrieben haben. |
HBCI
Vor allem Firmen, die verschiedene Konten verwalten, setzen auf HBCI. Die Abkürzung steht für Home Banking Computer Interface und ist im Grunde kein typisches TAN-Verfahren.
Viele Banken empfehlen das HBCI-Verfahren nicht mehr und schaffen es ganz ab, weil es nicht mehr den Vorgaben der EU entspricht. Bei einigen wurde das HBCI-Verfahren bereits zum 30. Oktober 2021 eingestellt. Dazu zählen Landesbanken, Sparkassen und die DKB. Die Deutsche Bank löst ihr HBCI Classic ebenfalls auf und stellt auf HBCI Plus (photoTAN, mobileTAN) um.
HBCI | |
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Voraussetzungen | Ein Kartenleser und eine spezielle Software sind erforderlich. HBCI-Chipkarte und PIN werden bei der Bank beantragt. Ein Initialisierungsbrief mit 40-64 Ziffern muss vor Nutzung des Verfahrens an die Bank unterschrieben zurückgesendet werden. Dieser fungiert als eine Art digitaler Fingerabdruck. |
Funktionsweise | Die Software generiert beim ersten Mal zwei digitale Schlüssel als elektronische Signatur, die auf eine Chipkarte gespeichert und nur mit der PIN abrufbar ist. So kann die Bank sämtliche Aufträge überprüfen. Die Überweisung wird in die Software eingegeben, dann wird der Kartenleser mit dem PC verbunden, die Chipkarte eingesteckt und mit den beiden digitalen Schlüsseln codiert. Eine gesicherte Leitung übermittelt die Transaktion an die Bank. |
Kosten | Die Software kostet zwischen 20 und 120 Euro, hinzu kommen die Kosten für den Kartenleser mit etwa 60 Euro. |
Vorteile | Das System ist mehrfach abgesichert mit mehreren Codes und beteiligten Komponenten. Ein Zugriff von außen ist nahezu unmöglich. |
Nachteile | Das Verfahren ist etwas umständlich, außerdem entstehen dabei im Vergleich hohe Kosten. |
Sicherheit | Die Kombination von Software, Kartenlesegerät und Chipkarte macht HBCI zu einem der sichersten Verfahren für Onlinebanking überhaupt. |
iTAN-Listen sind abgeschafft: Das gibt es zu beachten
Wer schon länger sein Girokonto online führt, kennt noch die Papierliste mit TAN-Codes, die regelmäßig von der Bank per Post zugeschickt wurde. Darauf befinden sich rund 100 Nummern, von denen jeweils eine pro Transaktion verwendet wird. Sind alle Nummer aufgebraucht, wird die nächste Liste zugeschickt.
Leider hat dieses Verfahren seine Tücken, denn Betrüger konnten mit sogenannten Phishing-Versuchen die TAN-Nummern leicht abfangen und so an die Gelder auf dem Bankkonto gelangen.
Behörden wie das Bundeskriminalamt oder das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik haben daher schon seit längerer Zeit vor den Risiken des iTAN-Verfahrens gewarnt. Das iTAN-Verfahren wurde daher zum 14. September 2019 abgeschafft.
Papierlisten haben seit diesem Zeitpunkt an ihre Gültigkeit verloren. Gemäß der neuen Zahlungsdiensterichtlinie der Europäischen Union (PSD2) muss nun ein anderes TAN-Verfahren genutzt werden.
TAN-Verfahren: Die wichtigen Grundlagen einfach erklärt
Was ist ein TAN-Verfahren?
Um Bankgeschäfte online durchzuführen, ist für jeden Auftrag wie Umbuchung oder Überweisung eine Transaktionsnummer notwendig. Diese wird als TAN (Transaktionsnummer) abgekürzt. Die TAN ist dabei so etwas wie ein PIN-Code, der einmalig verwendet wird.
Der Auftrag wird im Online-Banking Portal erst nach Eingabe der TAN freigegeben. So wird sichergestellt, dass Unbefugte keinen Schaden anrichten können, falls sie sich Zutritt zum Online-Banking Bereich verschaffen sollten.
Mittlerweile ist die TAN nicht nur erforderlich, um konkret Transaktionen durchzuführen, sondern auch, um überhaupt Zugriff auf das Konto zu haben.
Deshalb muss das persönliche Passwort und anschließend die TAN im Banking-Portal eingegeben werden. Erst dann ist ein Login möglich. Dieses Prozedere wird als zweistufige Kundenauthentifizierung bezeichnet.
Was hat sich durch das neue TAN-Verfahren verbessert?
Statt Papierlisten wird die TAN-Nummer seit September 2019 zwingend dynamisch hergestellt. Das bedeutet, es werden Verfahren angewendet, die den Transaktionscode parallel zu dem beabsichtigten Geldgeschäft erzeugen.
Als Sicherheitsstandards für die neueren TAN-Verfahren gelten:
- eine TAN muss aus Daten der Transaktion erzeugt werden
- eine TAN muss zeitlich begrenzt gültig sein
- eine TAN wird am besten nicht im Onlinesystem selbst, sondern auf einem separaten Gerät generiert
Welche Bank bietet welches Verfahren an?
Schon vor der offiziellen Abschaffung der iTAN haben viele Banken auf neue TAN-Verfahren umgestellt. Einige beschränken sich auf ein System, bei anderen gibt es verschiedene Auswahlmöglichkeiten.
Welches TAN-Verfahren ist am sichersten?
Korrekt angewendet, bietet jedes dieser Verfahren maximale Sicherheit. Wichtig ist, dass das Smartphone und der PC regelmäßig regelmäßig auf Viren gescannt werden. Die Stiftung Warentest spricht eine Empfehlung für chip- und photoTAN-Verfahren aus.
Welches TAN-Verfahren passt zu mir?
Die Auswahl richtet sich nach dem persönlichen Sicherheitsbedürfnis, aber auch nach den Gewohnheiten. Wir geben die folgende Empfehlung ab:
- Mobile Nutzer: Wer viel unterwegs ist, sollte auf pushTAN setzen, da kein weiteres Gerät benötigt wird.
- Homebanking: Werden alle Geldgeschäfte am PC erledigt, kommt chipTAN infrage, da hierfür ein separates Gerät benötigt wird.
- Kein Smartphone: Auf einfachen Handys lässt sich das mTAN-Verfahren durchführen.
- Mehrere Konten: Ist ein hohes Sicherheitsbedürfnis gewünscht und mehrere Konten vorhanden? Dann kann sich die Investition in HBCI lohnen. Allerdings schaffen inzwischen die meisten Banken dieses Verfahren nach und nach ab.
Können mehrere TAN-Verfahren parallel genutzt werden?
Sofern die Bank mehrere Verfahren anbietet und die zeitgleiche Nutzung erlaubt, ist das möglich. Für jedes Verfahren ist jedoch ein eigener Antrag erforderlich. Manche Banken verlangen von ihren Kunden jedoch, sich festzulegen.
Kann ich die TAN-Verfahren mit der Zeit ändern?
Die meisten Banken bieten standardmäßig zwei TAN-Verfahren an. Manchmal können Kunden beide nutzen, andere verlangen die Entscheidung für eine Technologie. Ein Wechsel des TAN-Verfahrens ist immer möglich, allerdings muss das bei den Filialbanken oder Direktbanken beantragt werden.
Als Alternative kannst du auch beleghafte Überweisungen tätigen. Allerdings fallen dafür Gebühren an.
Schäden beim Onlinebanking – wer haftet?
Wer für einen Schaden beim Onlinebanking haften muss, entscheidet sich im Einzelfall. Kann der Kunde belegen, dass ein Betrüger sich Zugang zum Konto verschafft hat, haftet die Bank.
Gleichzeitig kann die per Gesetz bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen den Kunden mit 150 Euro in Regress nehmen. Hier kommt es darauf an, ob der Kunde seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist und selbst alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen angewendet hat, um einen Betrug zu vermeiden.
Wird eine TAN auch bei Kleinstüberweisungen gefordert?
Wie beim kontaktlosen Bezahlen ist es auch beim TAN-Verfahren bei einigen Banken möglich, dass auf die Eingabe des Codes verzichtet wird. Das gilt auch für Sofortüberweisungen.
In diesem Fall loggt sich der Kunde nur mit seinem persönlichen Passwort ins Onlinebanking ein, doch auf die Generierung der TAN wird verzichtet. Bietet eine Bank das an, bedeutet das, dass die Bank für mögliche Schäden haftet, die durch das Fehlen der TAN entstehen.
Die besten 7 Sicherheitstipps fürs Online-Banking
Damit Unbefugte sich am Konto nicht bedienen können, raten wir, auf folgende Punkte zu achten:
- 1. Zugangsdaten immer an einem sicheren Ort aufbewahren.
- 2. Passwörter und PINs nicht Dritten mitteilen oder per Mail und SMS verschicken.
- 3. Starke Passwörter erstellen.
- 4. Wunsch-PIN nicht mit Geburtstag oder Daten von Jubiläen generieren.
- 5. Online-Banking nie im öffentlichen WLAN ohne VPN nutzen.
- 6. Bei Verlust des Smartphones mit App direkt Meldung an die Bank erstatten.
- 7. Regelmäßig Virenscanner über für das Banking genutzte Geräte laufen lassen.
Fazit: Kontoinhaber können sich mit einem TAN-Verfahren vor Betrüger schützen
Kontoinhaber, die online Geld überweisen möchten, benötigen für jede Transaktion eine TAN.
Alle TAN-Verfahren funktionieren etwas anders. Jedoch sind die modernen TAN-Verfahren grundsätzlich sehr sicher, erfordern jedoch vom Bankkunden eine gewisse Sorgfalt, um Missbrauch zu vermeiden.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Geräte an der Erstellung einer TAN mitwirken, desto sicherer ist das Verfahren.
Security geht vor! Am sichersten ist es ein Mobiltelefon für die App und ein weiteres für die Erzeugung der TAN nutzen. Wer ein Smartphone oder PC nutzt sollte das Gerät regelmäßig auf Viren prüfen.
Wichtig zu wissen ist dass Banken für Kleinstbeträge meistens keine Transaktionsnummer verlangen. Wer also von seinem Basiskonto oder Guthabenkonto Beträge von unter 30 Euro überweist, spart sich den Zeitaufwand der TAN-Eingabe.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Welches TAN-Verfahren ist das Beste?
In der Regel benötigst du nur ein Smartphone oder einen PC zur Ausführung der Transaktionen. Am sichersten ist ein TAN-Verfahren mit zwei Endgeräten. Der Nachteil ist allerdings, dass du keins von beiden verlieren darfst, weil du sonst keine Online-Überweisungen mehr tätigen kannst.
Wie sichere ich mein Konto am besten ab?
Bewahre deine Zugangsdaten sicher auf und geben niemals die Passwörter und PINs an Dritter weiter. Keineswegs solltest du auf E-Mails antworten, die sich als deine Bank ausgeben und den PIN verlangen. Zudem empfiehlt es sich, starke Passwörter zu nutzen. Nutze regelmäßig den Virenscanner für PC und Smartphone. Melde den Verlust eines Smartphones immer sofort bei der Bank.
Was kostet mich eine Überweisung per TAN-Verfahren?
In der Regel ist die App kostenlos. Manche Banken verlangen für die Bereitstellung eines TAN-Generators eine Gebühr. Ebenfalls können Kosten pro smsTAN anfallen. Ein Vergleich der verschiedenen TAN-Verfahren im Vorhinein lohnt sich auf jeden Fall.
Wer haftet bei Schäden?
Das ist vom Einzelfall abhängig. Wenn du belegen kannst, dass ein Betrüger Zugang zu deinem Konto (ohne dein Verschulden) bekommen hat, haftet die Bank. Sichere dich am besten vor möglichen Schäden ab, indem du dich penibel an alle Sicherheitsvorkehrungen hältst.
Warum muss ich bei jeder Überweisung eine neue TAN eingeben?
Zugegeben ist die Eingabe einer neuen TAN jedes Mal nervig und kann ein wenig Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings hat es einen berechtigten Grund, dass du für jede Transaktion eine neue TAN brauchst. Es geht um die Sicherheit. Würdest du immer dieselbe TAN nutzen können, hätten Betrüger leichtes Spiel.
Was passiert, wenn ich meinen TAN-Generator verloren habe?
Es kann jedem einmal passieren, dass er den Kartenleser verlegt oder verliert. Dabei besteht jedoch kein Grund zur Panik, weil sich darauf keine sicherheitskritischen Daten befinden. Solltest du den TAN-Generator nicht mehr finden, kannst du bei deiner Bank einfach einen neuen erwerben.
Meine Bank bietet mein gewünschtes TAN-Verfahren nicht an. Was soll ich tun?
Banken bieten in der Regel mindestens zwei TAN-Verfahren zur Auswahl an. Sollte keines für dich infrage kommen, dann hast du nur die Möglichkeit, das Konto zu wechseln und zu einer anderen Bank zu gehen.
Mein TAN-Verfahren wurde gesperrt. Was mache ich jetzt?
Hast du mehrmals hintereinander eine falsche TAN eingegeben, dann wird das TAN-Verfahren gesperrt. Der Vorgang erfolgt automatisch zu deiner Sicherheit. Die Sperre wird durch die Bank aufgehoben. Anschließend kannst du dein TAN-Verfahren wieder nutzen und Online-Überweisungen ausführen.
Was muss ich beachten, wenn ich ein neues Smartphone habe?
Erkundige dich im Vorhinein, wie der Umzug des TAN-Verfahrens auf dein neues Smartphone reibungslos vonstattengeht. Lade die Online-Banking-App auf dein neues Smartphone herunter und folge den Anweisungen in den der App. Anschließend musst du deine Registrierdaten anfordern, welche dir binnen weniger Tage per Post nach Hause gesendet werden. Wichtig: Lösche alle nicht mehr benötigten Banking-Apps vom alten Smartphone!
Welche Erfahrungen hast du mit TAN-Verfahren bereits gemacht? Welches bevorzugst du und warum? Wie zufrieden und wie sicher fühlst du dich damit? Wir freuen uns auf dein Feedback in den Kommentaren!